Catalogic vStor: Eine moderne softwaredefinierte Backup-Speicherplattform
Bei Catalogic betonen wir immer wieder, dass zuverlässige Backups nicht nur wichtig – sondern absolut unerlässlich sind. Doch was passiert, wenn die Backups selbst zum Ziel werden? Genau für dieses Problem haben wir eine moderne Speicherlösung entwickelt. Das bedeutet: DPX-Kunden sind in einer besonders vorteilhaften Position. Anstatt sich nach einer kompatiblen Backup-Speicherlösung umzusehen, erhalten sie vStor direkt als Teil der DPX suite. Damit profitieren sie automatisch von Funktionen auf Enterprise-Niveau wie Deduplizierung, Komprimierung und – am wichtigsten – robusten Unveränderlichkeitskontrollen, die Backups vor unautorisierten Änderungen schützen.
Durch die Kombination der Backup-Funktionen von DPX mit der sicheren Speicherbasis von vStor erhalten Unternehmen ein vollständiges Schutzsystem, das weder proprietäre Hardware noch komplexe Integrationsarbeiten erfordert. Es ist ein praxisnaher, kosteneffizienter Ansatz, um sicherzustellen, dass Ihre Unternehmensdaten sicher und wiederherstellbar bleiben – egal welche Bedrohungen auftreten.
Einleitung
Dieser Artikel führt Sie durch die Funktionen und Vorteile der Nutzung von vStor. Für viele unserer Kunden dient er als Auffrischung – gleichzeitig aber auch als Erinnerung daran, sicherzustellen, dass sie die neueste und leistungsfähigste Lösung nutzen und vor allem: alle Vorteile ausschöpfen, die vStor bietet. Los geht’s!
Catalogic vStor ist ein softwaredefiniertes Speichergerät, das primär als Backup-Repository für die Datensicherungslösung DPX von Catalogic konzipiert ist. Es läuft auf handelsüblicher Hardware (physisch oder virtuell) und nutzt das ZFS-Dateisystem, um Enterprise-Funktionen wie Inline-Deduplizierung, Komprimierung und Replikation auf Standardservern bereitzustellen. Dieser Ansatz ermöglicht ein kostengünstiges und gleichzeitig widerstandsfähiges Repository, dass Organisationen von proprietären Backup-Appliances und Anbieterabhängigkeit befreit.
Speicherfunktionen
Flexible Bereitstellung und Speicherpools: vStor läuft auf verschiedenen Plattformen (VMware, Hyper-V, physische Server) und verwendet Speicherpools zur Organisation physischer Festplatten. Administratoren können mehrere Festplatten (DAS, SAN LUNs) zu erweiterbaren Pools zusammenfassen, die mit dem Datenwachstum mitwachsen. Als softwaredefinierte Lösung funktioniert vStor mit jedem Blockgerät ohne proprietäre Einschränkungen.
Volumentypen und Protokollunterstützung: vStor bietet vielseitige Volumentypen, darunter Blockgeräte als iSCSI-LUNs (ideal für “incremental forever” Backups) und dateibasierte Speicher mit NFS- und SMB-Protokollen (oft für agentenlose VM-Backups genutzt). Das System unterstützt mehrere Netzwerkschnittstellen und Multipathing für hohe Verfügbarkeit in SAN-Umgebungen.
Objektspeicher: Eine herausragende Funktion in vStor 4.12 ist die native S3-kompatible Objektspeichertechnologie. Jede Appliance enthält einen Objektspeicherserver, mit dem Administratoren S3-kompatible Volumes mit eigenen Zugangsschlüsseln und Webkonsole erstellen können. So lassen sich Backups lokal in einem S3-kompatiblen Repository speichern – anstatt sie sofort in eine Public Cloud zu übertragen. Die Objektspeicherfunktion unterstützt auch Object Lock für Unveränderlichkeit.
Skalierbarkeit: Als softwaredefinierte Lösung kann vStor mit mehreren Instanzen skaliert werden – nicht nur mit einer einzelnen Appliance. Unternehmen können Nodes mit unterschiedlichen Spezifikationen an verschiedenen Standorten bereitstellen. Proprietäre Hardware ist nicht erforderlich – jeder Server mit ausreichenden Ressourcen kann als vStor-Node fungieren, im Gegensatz zu traditionellen, speziell entwickelten Backup-Appliances.
Datensicherung und Wiederherstellung
Backup-Snapshots und “Incremental Forever”: vStor nutzt ZFS-Snapshot-Technologie, um zeitpunktgenaue Abbilder von Backup-Volumes zu erstellen – ohne vollständige Datenkopien. Jedes Backup wird als unveränderlicher Snapshot mit nur geänderten Blöcken gespeichert – ideal für inkrementelle Strategien. Mit Catalogics Snapshot Explorer oder durch Einbinden von Volume-Snapshots können Administratoren direkt auf Backups zugreifen, Daten überprüfen oder Dateien extrahieren – ohne die Backup-Kette zu beeinträchtigen.
Volume-Replikation und Notfallwiederherstellung: vStor bietet Punkt-zu-Punkt-Replikation zwischen Appliances für DR-Szenarien und Backup-Konsolidierung in Außenstellen. Volumes können asynchron und auf Snapshot-Basis repliziert werden, wobei nur geänderte Daten übertragen werden. vStor 4.12 führt Replikationsgruppen ein, um mehrere Volumenreplikationen gemeinsam zu verwalten.
Wiederherstellungsfunktionen: Da Backups als Snapshots vorliegen, kann eine Wiederherstellung entweder vor Ort oder durch Bereitstellung des Backup-Volumes auf Produktivsystemen erfolgen. Mit Instant Access Recovery können Backup-Volumes direkt per iSCSI oder NFS eingebunden und sofort genutzt oder sogar als VM gestartet werden – dies reduziert Ausfallzeiten erheblich. Catalogic DPX bietet mit Rapid Return to Production (RRP) eine Lösung zur schnellen Rückführung von Backups in Produktivsysteme – mit minimalem Kopieraufwand.
Sicherheit und Compliance
Benutzerzugriff und Multi-Tenancy: vStor nutzt rollenbasierte Zugriffskontrolle mit Admin- und Standardbenutzern. Letztere können auf bestimmte Speicherpools beschränkt werden – ideal für Szenarien, in denen mehrere Abteilungen dieselbe Appliance nutzen. Verwaltungshandlungen erfordern Authentifizierung; Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) wird unterstützt.
Datenverschlüsselung: vStor 4.12 unterstützt Volumenverschlüsselung zur Sicherung der Vertraulichkeit. Bei der Volume-Erstellung kann die Verschlüsselung aktiviert werden. Ein Auto-Unlock-Mechanismus (Encryption URL) erlaubt das Abrufen des Schlüssels von einem sicheren Remote-Server per SSH. Management-Kommunikation erfolgt über HTTPS, und Replikationen lassen sich verschlüsselt und komprimiert übertragen.
Unveränderlichkeit und Löschschutz: Eine zentrale Sicherheitsfunktion ist die Kontrolle über die Unveränderlichkeit. Snapshots und Volumes können für definierte Aufbewahrungszeiträume gegen Löschung oder Veränderung gesperrt werden – entscheidend für den Schutz vor Ransomware. vStor bietet zwei Modi: Flexible Protection (entsperrbar mit MFA) und Fixed Protection (vergleichbar mit WORM, nicht vor Ablauf entsperrbar). Diese Funktionen verbessern die Compliance und Abwehrfähigkeit.
Ransomware-Erkennung (GuardMode): vStor 4.12 führt GuardMode Scan ein – eine Funktion zur Analyse von Snapshots auf Ransomware-Indikatoren. Administratoren können Snapshots manuell oder automatisch scannen lassen. Bei Entdeckung verdächtiger Muster erfolgt eine Alarmmeldung – so wird vStor vom passiven Speicher zur aktiven Sicherheitskomponente.
Performance und Effizienz
Inline-Deduplizierung: vStor nutzt ZFS-Deduplizierung, um redundante Datenblöcke zu vermeiden und Speicherplatz zu sparen. Besonders effektiv bei Backups mit hoher Redundanz (z. B. viele VMs mit identischem OS). Übliche Deduplizierungsraten liegen bei 2:1 bis 4:1 – in Einzelfällen sogar 7:1 in Kombination mit Komprimierung. Die Deduplizierung erfolgt inline beim Schreiben.
Komprimierung: Ergänzend zur Deduplizierung wird die Komprimierung auf alle in den Pool geschriebenen Daten angewendet. Je nach Datentyp lassen sich Größenreduktionen von 1.5:1 bis 3:1 erzielen. In Kombination senken diese Techniken die Kosten pro Terabyte deutlich – entscheidend bei langen Aufbewahrungszeiträumen.
Performance-Tuning: vStor übernimmt ZFS-Funktionen zur Leistungsoptimierung bei Lese- und Schreibvorgängen. Administratoren können SSDs als Write-Logs (ZIL) oder Read-Caches (L2ARC) einbinden, um Recovery-Performance zu steigern. Diese Geräte lassen sich direkt in den Pool integrieren.
Netzwerkoptimierung: vStor unterstützt Funktionen wie Bandbreitenbegrenzung und Replikationskomprimierung. Netzwerkschnittstellen lassen sich für verschiedene Aufgaben (z. B. Management, Backup, Replikation) dedizieren. Mit geeigneter Hardware (SSD, CPU) kann vStor die Leistung proprietärer Backup-Appliances erreichen – ganz ohne deren Einschränkungen.
Integration und Automatisierung
DPX-Integration: vStor lässt sich nahtlos mit DPX verbinden. In der DPX-Konsole lassen sich vStor-Volumes (iSCSI oder S3) als Backup-Ziele definieren. vStor nutzt MinIO, um ein lokales S3-Ziel bereitzustellen – cloudartige Speicherstrukturen vor Ort.
Drittsysteme: Trotz DPX-Optimierung unterstützt vStor Standardprotokolle (iSCSI, NFS, SMB, S3), wodurch auch Drittanbieter-Software oder Virtualisierungsplattformen angebunden werden können. Diese Offenheit unterscheidet vStor von vielen Appliances, die nur mit ihrer eigenen Software funktionieren.
Cloud-Anbindung: vStor 4.12 kann als Gateway zur Cloud agieren. Eine Instanz lässt sich in der Cloud bereitstellen und als Ziel für Replikationen von On-Prem-Systemen nutzen. Mittels MinIO oder DPX kann an Anbieter wie AWS, Azure oder Wasabi archiviert werden – inklusive Object Lock.
Automatisierung: vStor bietet eine Kommandozeilenschnittstelle (CLI) und eine REST-API zur Automatisierung. Alle Funktionen der Weboberfläche lassen sich per CLI aufrufen – ideal für Tools wie Ansible oder PowerShell. Die REST-API ermöglicht Monitoring und Integration in DevOps-Prozesse.
Betrieb und Monitoring
Management-Oberfläche: vStor bietet ein webbasiertes Interface für Verwaltung und Konfiguration. Das Dashboard zeigt Kapazitäten, Volumenzustände und Replikationen an. Über separate Bereiche für Speicher, Datenschutz und System lassen sich Funktionen leicht verwalten.
Systemkonfiguration: Zum Betrieb gehören Einstellungen wie Netzwerk, Zeit (NTP), Zertifikate und Systempflege. Neue Festplatten können erkannt werden, ohne den Server neu zu starten – das erleichtert Erweiterungen.
Monitoring: Alarme bei Fehlern (z. B. Replikation, Festplatten) erscheinen in der Oberfläche. Administratoren sollten auch Kapazitätstrends und Replikationsverzögerungen im Blick behalten. Die Alarmierung lässt sich mit externen Tools ergänzen.
Support und Fehlerbehebung: vStor kann Support-Bundles mit Logs und Konfigurationen erzeugen. Die Dokumentation deckt häufige Fragen und Best Practices ab – etwa die Empfehlung, weniger große Pools statt vieler kleiner zu verwenden, um Fragmentierung zu reduzieren.
Fazit
Catalogic vStor 4.12 ist eine umfassende Backup-Speicherlösung mit Enterprise-Funktionen und robustem Datenschutz. Sicherheitsfunktionen wie MFA, Unveränderlichkeit und Ransomware-Scanning schützen vor Cyberbedrohungen, während Performance-Optimierungen eine kosteneffiziente Speicherung bei gleichzeitig schnellen Wiederherstellungen ermöglichen.
vStor zeichnet sich durch Flexibilität und Offenheit im Vergleich zu proprietären Appliances aus. Es kann auf vorhandener Hardware betrieben werden und bietet fortschrittliche Speichertechnologien sowie einzigartige Funktionen wie nativen Objektspeicher und Ransomware-Erkennung.
Typische Anwendungsfälle:
- Zentrales Backup-Repository für Rechenzentren
- Backup in Außenstellen mit Replikation zur Zentrale
- Ransomware-resistenter Backup-Speicher mit Unveränderlichkeit
- Archivierung und Cloud-Gateway für gestaffelte Backup-Strategien
- Test-/Entwicklungsumgebungen mit Snapshot-Funktionen
Mit vStor modernisieren Organisationen ihre Datensicherungsinfrastruktur – aus einem klassischen Backup-Repository wird eine smarte, skalierbare Plattform, die aktiv zur unternehmensweiten Datenstrategie beiträgt.